Tipps für ein gesundes Katzenfutter – basierend auf Empfehlungen von zertifizierten Tierernährungsberater:innen und WSAVA

Tipps für ein gesundes Katzenfutter – basierend auf Empfehlungen von zertifizierten Tierernährungsberater:innen und WSAVA

Neulich habe ich mit einer Freundin gesprochen, die zertifizierte Tierernährungsberaterin ist. In Kombination mit den Empfehlungen der WSAVA (World Small Animal Veterinary Association) sind ein paar einfache, aber wichtige Regeln entstanden, die ich hier teile:

#1 Hauptzutaten im Blick behalten

Auf den ersten Zutaten sollte ein klar benanntes Tier stehen, z. B. Huhn oder Kaninchen – nicht nur „Geflügel“.

So weiß man, dass echtes Fleisch enthalten ist, nicht nur anonyme tierische Nebenerzeugnisse. Es gibt tatsächlich hochwertige Nebenerzeugnisse und andere von sehr schlechter Qualität.

Beispiel: Purina Felix enthält Huhn oder Lachs, aber auch Zucker, Farbstoffe und Bindemittel – und es gibt keine Hinweise auf eine Formulierung durch zertifizierte Ernährungsexpert:innen. Dieses Futter würde ich meiden.

#2 Qualifizierte Formulierung prüfen

Wenn das Futter nicht alle Zutaten transparent auflistet, sollte man prüfen, wer es formuliert hat. Ideal:

  • PhD in Tierernährung
  • Fachtierarzt/Fachveterinär für Ernährung
  • Europa: ECVCN, USA: ACVN
Tipp: Herstellerinformationen googeln – oft wird das ganz klar angegeben!

3# Keine unnötigen Extras

Futter sollte frei von Zucker, künstlichen Aromen, Farbstoffen und unnötigen Verdickungsmitteln sein.

Diese Zutaten sind eher ungesund und unnötig.

Proteingehalt beachten

Damit die Katze genug Energie und Nährstoffe bekommt, sollte der Rohproteingehalt mindestens betragen:

  • Trockenfutter: 30–35 %
  • Alleinfutter nass: 8–10 %
Ganz easy: Du musst nur die Produktseite öffnen und die Zusammensetzung prüfen.

Übergewichtige Katzen

Füttere kleine Portionen über den Tag verteilt und stelle das Futter an verschiedenen Orten im Haus auf – das regt Bewegung an und macht den Alltag spannender. Ergänzt mit Spielangeln, Leckerli-Suche oder Futterbällen bekommt deine Katze genau die geistige und körperliche Stimulation, die sie braucht!

Sowohl die AAFP (American Association of Feline Practitioners) als auch die FEDIAF (European Pet Food Industry Federation) betonen, dass das Verteilen kleiner Futterportionen über den Tag hinweg Bewegung und mentale Aktivität fördert. Beide Organisationen raten zudem davon ab, Katzen frei fressen zu lassen, da dies Übergewicht begünstigen kann. Mehrere kleine Mahlzeiten unterstützen nach ihren Empfehlungen ein gesundes Körpergewicht und mehr Wohlbefinden.

Zahnpflege nicht vergessen

Soßenfutter und Mousse können die Bildung von Zahnbelag fördern.

Tipp: Abwechseln, z. B. etwas Trockenfutter nach dem Nassfutter, hilft gegen Zahnbelag.

Zusammenfassung für gesunde Katzen

  • Klar benanntes Tier in den ersten Zutaten
  • (oder) Formuliert von qualifizierten Ernährungsexpert:innen
  • Frei von Zucker & unnötigen Bindemitteln
  • Rohproteingehalt prüfen!
  • Übergewicht? Kleine, häufige Portionen + Bewegung + Futter verteilen
  • Zahnpflege: Nassfutter und Trockenfutter abwechseln
Tipp: ich liebe Almo und Schesir Nassfutter sowie das Trockenfutter von Royal Canin oder Hill’s. Ich war positiv überrascht, als ich den Unterschied gesehen habe, und wenn ich ein bisschen mehr ausgebe, bin ich sicher, dass ich später weniger Tierarztkosten habe – die sich nur durch größere Aufmerksamkeit auf die Qualität des Futters hätten vermeiden lassen.

Mageres Muskelfleisch und eine einfache Rezeptur sind auch sehr wichtig, um ein normales Gewicht zu halten. Dabei sollten unsere Katze nie frei fressen dürfen, sondern kleine Portionen über Tag und Nacht verteilt bekommen. In der Natur jagt ja die Katze viele kleine Beutetiere, denn sie ist ein einsamer Jäger kleiner Tiere.

Man sollte auch immer im Hinterkopf behalten, dass das Verhältnis von etwa 60 % Nassfutter und 40 % Trockenfutter nicht überschritten werden sollte: Mehr Nassfutter ist in der Regel unproblematisch und gut für die Hydration – doch zu viel Trockenfutter liefert deutlich mehr Kalorien und enthält weniger Feuchtigkeit.

Keine Sorge, es ist gar nicht schwer – aber es kann einen riesigen Unterschied für die Gesundheit deines Katzen-Organs machen!